May 26, 2025

Die Canon EOS R5 Mark II - beste Technik und trotzdem eine langweilige Kamera?

by
Chris Kaeppel

In dem Post erkläre ich, warum ich mich nach 15 Jahren von Canon abwende und mit der Canon EOS R5 Mark II einfach nicht zurecht gekommen bin. Außerdem gehe ich auf Canons Objekitvpolitik ein.

Die Canon EOS R5 Mark II - beste Technik und trotzdem langweilig?

Es ist keine Geheimnis, dass ich neben Leica auch seit vielen Jahren mit Kameras der Marke Canon gearbeitet habe. Mein Arbeitstier für die letzten 5 Jahre zum Filmen und Fotografieren war eine Canon EOS R 5. Ich konnte wirklich viele tolle Fotos und viele tolle Filme mit der Kamera aufnehmen. Doch an der ein oder anderen Stelle war ich gerade im Bereich des Filmemachens nicht ganz so happy und habe natürlich schon länger auf einen Nachfolger gehofft. Im September 2024 war es nun so weit, Canon hat die Canon EOS R5 Mark II released und ich durfte einer der ersten sein, der diese Kamera in Deutschland zu fassen bekommen hat. In dem Blogbeitrag schildere ich euch meine Erfahrungen mit der neuen Flagship Canon und erkläre euch, warum ich sie wieder verkauft habe.


Disclaimer: Ich möchte mit meinen Beiträgen so viel Impact wie möglich für euch bieten. Daher ist es mir ein großes Anliegen, dass ich unabhängig und authentisch arbeiten kann, wie bei meinen Filmen und Fotos generell. Alles, was ich teste, kaufe ich mir selber, sofern ich mal was geliehen bekomme, kennzeichne ich das explizit, auch Affiliate Links oder Werbung, worauf ich so gut wie möglich verzichten möchte. Deshalb würde ich mich umso mehr freuen, wenn ihr meine Arbeit ein wenig unterstützt. Werdet Supporter auf Patreon (hier), gebt mir einen Kaffee auf Paypal aus (hier) oder schaut mal auf meinem Amazon Wunschzettel vorbei (hier) ;)
Mehr zu meiner neuen Arbeitsweise findet ihr hier.

Die Canon EOS R5 Mark II

Was habe ich mir von der Canon EOS R5 Mark II erhofft?


Es gab ein paar Dinge an der Canon EOS R5 Mark I, die mir nicht so gefallen haben und bei denen ich mir erhofft hatte, dass die Canon EOS R5 Mark II besser darin ist. Fotografisch hatte ich offen gesagt keine wirklichen Verbesserungswünsche. Mir ging es hauptsächlich um den Bereich des Filmemachens. Konkret fand ich folgende neuen Funktionen spannend: 

  • CLOG2, das wohl beste Picture Profile von Canon, das nun auch in einer Hybrid-Kamera Einzug fand und bisher nur den Cinema Kameras von Canon vorbehalten war. CLOG2 liefert noch mehr Bearbeitungsmöglichkeiten im Nachgang als CLOG3. Das kann schon hilfreich sein, wenn die Lichtbedingungen nicht ideal sind, oder man stark nachbearbeiten möchte.
  • Kein so schnelles Überhitzen mehr durch das neue thermische Design und den Lüfter der Kamera.
  • Weniger Rollingshutter durch das moderne Sensordesign (Stacked CMOS-Sensor).
  • Telly-Light: Ein sehr einfaches, aber trotzdem sehr effektives Feature. Dank der LED an der Front, weiß man immer, wenn eine Aufnahme gerade läuft und filmt nicht mehr ins Leere ;) 
  • 24fps/60fps RAW: weitere Bearbeitungsmöglichkeiten im Nachgang.
  • HDMI-Anschluss in voller größer: Gerade beim Anschließen externer Monitore ist ein HDMI-Anschluss in voller Größe wesentlich weniger fehleranfällig als die häufig verbauten Mini-/ oder Micro-HDMI-Anschlüsse.

Was habe ich an der Canon R5 Mark II geschätzt?

Die R5 Mark II ist eine zuverlässige Kamera und gerade bei Shootings hat sie abgeliefert. Auf die R5 Mark II war immer Verlass, der AF noch besser als beim Vorgänger und auch das Geräusch des Verschlusses fand ich richtig angenehm (bei mir immer auch wichtig). Hier ein paar Beispiele aus einem meiner Lieblingsshootings.

Eva
Julia
im Wald

Funktionen, die ich an der Canon EOS R5 Mark II nicht gut finde, was mir fehlt

Obwohl die R5 Mark II auf dem Papier alles richtig gut kann und kaum Wünsche offen lässt, haben mir einfach die Vibes mit der Kamera gefehlt und ich war nicht zufrieden.
Meine Hauptprobleme mit der Kamera waren:

  • 60fps kann die R5 Mark II zwar in RAW, allerdings hat mich die Bildqualität nicht überzeugt. Ich finde den Output zu unscharf. Das liegt wohl an den 45 Megapixeln, die in dieser hohen Datenrate einfach zu viel sind, um knackscharf rüber zu kommen. Hier kommt demnächst noch ein Videobeitrag.
  • Lüftergeräusche: Gut, die Kamera überhitzt jetzt nicht so schnell, aber sie hat nun auch ständig nicht überhörbare Lüftergeräusche, selbst beim Fotografieren. Verglichen mit einer Sony FX3 finde ich das viel zu laut und nicht zeitgemäß.
  • Open Gate: Gerade in Zeiten von Insta wird Hochformat immer wichtiger. Im Moment gibt es nur wenige Kameras, die in der Lage sind, den vollen Sensor beim Filmen auszulesen und in Open Gate aufzunehmen, allerdings wird das in kürzester Zeit Marktstandard werden und eine Kamera dieser Preisklasse sollte das auf jeden Fall auch beherrschen.

Kameras müssen einfach sexy sein und inspirieren!

Ganz klar: Die Canon EOS R5 Mark II ist eine sinnvolle, dennoch eher kleine Weiterentwicklung der EOS R5 Mark I. Mit der R5 Mark II kann man sowohl fotografisch, als auch filmerisch tolle Ergebnisse erzielen. Die Kamera ist aktuell auch ziemlich gleichauf mit anderen Modellen am Markt, wie der Sony Alpha 7R V.  Allerdings werden von Sony dieses und nächstes Jahr auch neue Kameras kommen, die mit Sicherheit technisch neue Standards setzen und die Canon in den Schatten stellen.

Hinzu kommt: Gerade im Bereich des Fotografierens sind wir inzwischen an einem Peak angekommen. Schon die R5 Mark I konnte im Prinzip alles, was man ja brauchen könnte, es sei denn man hat Sonderanforderungen, wie Sport und dementsprechend sehr hohe Serienbildraten zum Beispiel.

Aber und jetzt kommt mein Hauptgrund, warum ich die R5 Mark II verkauft habe: Mir haben einfach die Vibes gefehlt, ich fand die Kamera nicht sexy und habe sie nicht gerne in die Hand die genommen. Für mich war das wirklich sehr lehrhaft und hat mir gezeigt, technische Daten sind bis zu einem gewissen Grad egal. Es geht darum, dass man eine Kamera auch von der Optik, Haptik gut finden und gerne in die Hand nehmen muss. Auf mich wirkt die Canon wirklich nicht modern vom Design und schon fast langweilig, sie kann zwar alles, aber nichts so wirklich super gut (z.B. 60fps in RAW). Natürlich ist mein Blick beeinflusst von den knackigen Designs von Leica Kameras und deren toller Haptik. Ich bin einfach der Meinung, eine Kamera sollte Charakter haben und in mindestens einer Disziplin herausstechen.

Das Design eines Porsche 911 spricht einfach an und zaubert ein Lächeln ins Gesicht, so sollte das auch bei Kameras sein

Warum das auch mein Abschied von Canon war - die RF-Objektivpolitik von Canon

Ein Grund, der meine Entscheidung, sich komplett von Canon abzuwenden, auch beeinflusst hat, ist die Objektivpolitik von Canon. Canon verbietet Drittherstellen, RF-Objektive zu bauen. Deshalb ist man an die Original Canon Objektive gebunden. Die RF-Objektivpalette ist im Vergelich zu Sony deutlich eingeschränkt und noch nicht vollständig ausgebaut. Es gibt L-Objektive, die Canon als Profi-Serie verkauft und Objektive mit einem veraltetem STM-Autofokus-Motor. Grundsätzlich kommen für mich STM-Objektive, auch aufgrund der schlechteren optischen Leistungsfähigkeit nicht in Frage. Dann bleiben nur noch die L-Objektive, die generell recht schwer sind. Das RF 24-70 hatte ich auch und fand ich gut, aber für den Einsatz unterwegs war es immer sehr schwer (898 Gramm im Vergleich zu 695 Gramm bei Sony). 2024 hat Canon eine neue Kategorie an L-Objektiven eingeführt, die sogenannten VCM-Objektive. Die Kategorie richtet sich besonders an Filmemacher. Der Voice-Coil-Motor soll besonders gut, flüssig und leise fokussieren. Auch das Gewicht der Objektive ist nun geringer, aber dennoch nicht wirklich leicht.

Ich wollte schon immer eine Festbrennweite für die Canon und habe also beim RF 35mm 1.4 VCM zugeschlagen. Das Objektiv wiegt 555 Gramm, was schon ok ist und damit fast gleichauf mit dem Sony GM 35mm F 1.4 (524 Gramm). Leider unterscheidet die beiden Objektive etwas Maßgebliches: Während das Sony GM knackscharf ohne große digitale Korrektur ist, ist das Canon sehr stark digital korrigiert, was darauf zurückzuführen ist, dass Canon sich wohl bewusst für den Weg entschieden hat, die optische Qualität der Linsen zugunsten anderer Faktoren zurückzufahren. Die digitalen Korrekturprofile des RF 35mm sind richtig gut und die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen, sofern man nicht mit Gegenlicht oder im Lowlight arbeitet. Ich bin jemand, der super gerne auch mit Gegenlicht arbeitet, die Flares und die aus meiner Sicht flachen Bilder sind für mich ein Ausschlusskriterium.

Lensflares, die mir nicht gefallen.
Leider auch sehr seicht Bilder bei Gegenlicht
Aber trotzdem detaillreich und scharf

Das fehlende Sexappeal von Canon Kameras und die beschriebene Objektivpolitik haben bei mir dazu geführt, mich komplett von Canon abzuwenden. Ciao Canon und danke für die spannende Zeit! Good Luck!

Die Canon EOS R5 Mark II - beste Technik und trotzdem langweilig?

Es ist keine Geheimnis, dass ich neben Leica auch seit vielen Jahren mit Kameras der Marke Canon gearbeitet habe. Mein Arbeitstier für die letzten 5 Jahre zum Filmen und Fotografieren war eine Canon EOS R 5. Ich konnte wirklich viele tolle Fotos und viele tolle Filme mit der Kamera aufnehmen. Doch an der ein oder anderen Stelle war ich gerade im Bereich des Filmemachens nicht ganz so happy und habe natürlich schon länger auf einen Nachfolger gehofft. Im September 2024 war es nun so weit, Canon hat die Canon EOS R5 Mark II released und ich durfte einer der ersten sein, der diese Kamera in Deutschland zu fassen bekommen hat. In dem Blogbeitrag schildere ich euch meine Erfahrungen mit der neuen Flagship Canon und erkläre euch, warum ich sie wieder verkauft habe.


Disclaimer: Ich möchte mit meinen Beiträgen so viel Impact wie möglich für euch bieten. Daher ist es mir ein großes Anliegen, dass ich unabhängig und authentisch arbeiten kann, wie bei meinen Filmen und Fotos generell. Alles, was ich teste, kaufe ich mir selber, sofern ich mal was geliehen bekomme, kennzeichne ich das explizit, auch Affiliate Links oder Werbung, worauf ich so gut wie möglich verzichten möchte. Deshalb würde ich mich umso mehr freuen, wenn ihr meine Arbeit ein wenig unterstützt. Werdet Supporter auf Patreon (hier), gebt mir einen Kaffee auf Paypal aus (hier) oder schaut mal auf meinem Amazon Wunschzettel vorbei (hier) ;)
Mehr zu meiner neuen Arbeitsweise findet ihr hier.

Die Canon EOS R5 Mark II

Was habe ich mir von der Canon EOS R5 Mark II erhofft?


Es gab ein paar Dinge an der Canon EOS R5 Mark I, die mir nicht so gefallen haben und bei denen ich mir erhofft hatte, dass die Canon EOS R5 Mark II besser darin ist. Fotografisch hatte ich offen gesagt keine wirklichen Verbesserungswünsche. Mir ging es hauptsächlich um den Bereich des Filmemachens. Konkret fand ich folgende neuen Funktionen spannend: 

  • CLOG2, das wohl beste Picture Profile von Canon, das nun auch in einer Hybrid-Kamera Einzug fand und bisher nur den Cinema Kameras von Canon vorbehalten war. CLOG2 liefert noch mehr Bearbeitungsmöglichkeiten im Nachgang als CLOG3. Das kann schon hilfreich sein, wenn die Lichtbedingungen nicht ideal sind, oder man stark nachbearbeiten möchte.
  • Kein so schnelles Überhitzen mehr durch das neue thermische Design und den Lüfter der Kamera.
  • Weniger Rollingshutter durch das moderne Sensordesign (Stacked CMOS-Sensor).
  • Telly-Light: Ein sehr einfaches, aber trotzdem sehr effektives Feature. Dank der LED an der Front, weiß man immer, wenn eine Aufnahme gerade läuft und filmt nicht mehr ins Leere ;) 
  • 24fps/60fps RAW: weitere Bearbeitungsmöglichkeiten im Nachgang.
  • HDMI-Anschluss in voller größer: Gerade beim Anschließen externer Monitore ist ein HDMI-Anschluss in voller Größe wesentlich weniger fehleranfällig als die häufig verbauten Mini-/ oder Micro-HDMI-Anschlüsse.

Was habe ich an der Canon R5 Mark II geschätzt?

Die R5 Mark II ist eine zuverlässige Kamera und gerade bei Shootings hat sie abgeliefert. Auf die R5 Mark II war immer Verlass, der AF noch besser als beim Vorgänger und auch das Geräusch des Verschlusses fand ich richtig angenehm (bei mir immer auch wichtig). Hier ein paar Beispiele aus einem meiner Lieblingsshootings.

Eva
Julia
im Wald

Funktionen, die ich an der Canon EOS R5 Mark II nicht gut finde, was mir fehlt

Obwohl die R5 Mark II auf dem Papier alles richtig gut kann und kaum Wünsche offen lässt, haben mir einfach die Vibes mit der Kamera gefehlt und ich war nicht zufrieden.
Meine Hauptprobleme mit der Kamera waren:

  • 60fps kann die R5 Mark II zwar in RAW, allerdings hat mich die Bildqualität nicht überzeugt. Ich finde den Output zu unscharf. Das liegt wohl an den 45 Megapixeln, die in dieser hohen Datenrate einfach zu viel sind, um knackscharf rüber zu kommen. Hier kommt demnächst noch ein Videobeitrag.
  • Lüftergeräusche: Gut, die Kamera überhitzt jetzt nicht so schnell, aber sie hat nun auch ständig nicht überhörbare Lüftergeräusche, selbst beim Fotografieren. Verglichen mit einer Sony FX3 finde ich das viel zu laut und nicht zeitgemäß.
  • Open Gate: Gerade in Zeiten von Insta wird Hochformat immer wichtiger. Im Moment gibt es nur wenige Kameras, die in der Lage sind, den vollen Sensor beim Filmen auszulesen und in Open Gate aufzunehmen, allerdings wird das in kürzester Zeit Marktstandard werden und eine Kamera dieser Preisklasse sollte das auf jeden Fall auch beherrschen.

Kameras müssen einfach sexy sein und inspirieren!

Ganz klar: Die Canon EOS R5 Mark II ist eine sinnvolle, dennoch eher kleine Weiterentwicklung der EOS R5 Mark I. Mit der R5 Mark II kann man sowohl fotografisch, als auch filmerisch tolle Ergebnisse erzielen. Die Kamera ist aktuell auch ziemlich gleichauf mit anderen Modellen am Markt, wie der Sony Alpha 7R V.  Allerdings werden von Sony dieses und nächstes Jahr auch neue Kameras kommen, die mit Sicherheit technisch neue Standards setzen und die Canon in den Schatten stellen.

Hinzu kommt: Gerade im Bereich des Fotografierens sind wir inzwischen an einem Peak angekommen. Schon die R5 Mark I konnte im Prinzip alles, was man ja brauchen könnte, es sei denn man hat Sonderanforderungen, wie Sport und dementsprechend sehr hohe Serienbildraten zum Beispiel.

Aber und jetzt kommt mein Hauptgrund, warum ich die R5 Mark II verkauft habe: Mir haben einfach die Vibes gefehlt, ich fand die Kamera nicht sexy und habe sie nicht gerne in die Hand die genommen. Für mich war das wirklich sehr lehrhaft und hat mir gezeigt, technische Daten sind bis zu einem gewissen Grad egal. Es geht darum, dass man eine Kamera auch von der Optik, Haptik gut finden und gerne in die Hand nehmen muss. Auf mich wirkt die Canon wirklich nicht modern vom Design und schon fast langweilig, sie kann zwar alles, aber nichts so wirklich super gut (z.B. 60fps in RAW). Natürlich ist mein Blick beeinflusst von den knackigen Designs von Leica Kameras und deren toller Haptik. Ich bin einfach der Meinung, eine Kamera sollte Charakter haben und in mindestens einer Disziplin herausstechen.

Das Design eines Porsche 911 spricht einfach an und zaubert ein Lächeln ins Gesicht, so sollte das auch bei Kameras sein

Warum das auch mein Abschied von Canon war - die RF-Objektivpolitik von Canon

Ein Grund, der meine Entscheidung, sich komplett von Canon abzuwenden, auch beeinflusst hat, ist die Objektivpolitik von Canon. Canon verbietet Drittherstellen, RF-Objektive zu bauen. Deshalb ist man an die Original Canon Objektive gebunden. Die RF-Objektivpalette ist im Vergelich zu Sony deutlich eingeschränkt und noch nicht vollständig ausgebaut. Es gibt L-Objektive, die Canon als Profi-Serie verkauft und Objektive mit einem veraltetem STM-Autofokus-Motor. Grundsätzlich kommen für mich STM-Objektive, auch aufgrund der schlechteren optischen Leistungsfähigkeit nicht in Frage. Dann bleiben nur noch die L-Objektive, die generell recht schwer sind. Das RF 24-70 hatte ich auch und fand ich gut, aber für den Einsatz unterwegs war es immer sehr schwer (898 Gramm im Vergleich zu 695 Gramm bei Sony). 2024 hat Canon eine neue Kategorie an L-Objektiven eingeführt, die sogenannten VCM-Objektive. Die Kategorie richtet sich besonders an Filmemacher. Der Voice-Coil-Motor soll besonders gut, flüssig und leise fokussieren. Auch das Gewicht der Objektive ist nun geringer, aber dennoch nicht wirklich leicht.

Ich wollte schon immer eine Festbrennweite für die Canon und habe also beim RF 35mm 1.4 VCM zugeschlagen. Das Objektiv wiegt 555 Gramm, was schon ok ist und damit fast gleichauf mit dem Sony GM 35mm F 1.4 (524 Gramm). Leider unterscheidet die beiden Objektive etwas Maßgebliches: Während das Sony GM knackscharf ohne große digitale Korrektur ist, ist das Canon sehr stark digital korrigiert, was darauf zurückzuführen ist, dass Canon sich wohl bewusst für den Weg entschieden hat, die optische Qualität der Linsen zugunsten anderer Faktoren zurückzufahren. Die digitalen Korrekturprofile des RF 35mm sind richtig gut und die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen, sofern man nicht mit Gegenlicht oder im Lowlight arbeitet. Ich bin jemand, der super gerne auch mit Gegenlicht arbeitet, die Flares und die aus meiner Sicht flachen Bilder sind für mich ein Ausschlusskriterium.

Lensflares, die mir nicht gefallen.
Leider auch sehr seicht Bilder bei Gegenlicht
Aber trotzdem detaillreich und scharf

Das fehlende Sexappeal von Canon Kameras und die beschriebene Objektivpolitik haben bei mir dazu geführt, mich komplett von Canon abzuwenden. Ciao Canon und danke für die spannende Zeit! Good Luck!

In dem Beitrag schildere ich meine Erfahrungen mit der Canon EOS R5 Mark II und dem Canon RF 35mm 1.4 VCM Objektiv. Ich stelle positive und negative Seiten gegenüber und erkläre, warum ich mich von Canon abgewandt habe.